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Evidence for Pasakakrida (Type 1)

1 pieces of evidence found.

Id DLP.Evidence.2250
Type Contemporary rule description
Location Western Chalukya
Date 1126-01-01 - 1138-12-31
Rules 24 long rounded spaces, arranged in two rows of twelve, and each row split into two groups of six. Fifteen pieces per player, one with white pieces and the other with colored pieces. Two four-sided dice, with the values 2, 3, 4, 5. The pieces start in the following arrangement: White with two pieces on the top right space, five on the top left space, four on the third from the bottom left, and four in the sixth from the bottom right; Colored pieces are: four on the sixth space from the top right, four on the third space from the top left; five in the bottom left and two on the bottom right. Pieces are sent back to the beginning when another player's piece lands on an opponent's piece. A player's piece cannot land on a space that is occupied by more than one of the opponent's pieces. Pieces move according to the throws of the dice.
Content Text from the Manasollasa, translated to German by Bock-Raming: "Schon ein flüchtiges Durchsehen des Textes genügt, um festzustellen, daß es sich bei der erstenForm um das handelt, was im Persichen als nard, bei uns heute als Backgammon bezeichnet wird. Des geamte Passus läßt sich in mehrere Abschnitte gliedern, die hier der Reihe nach besprochen seien. Von besonderer Wichtigkeit erscheinen die beiden ersten Abschnitte, weil uns darin, so weit ich sehe, zum ersten Mal in einem indischen Text Informationen a) über die Maße und Form des Spielbretts und b) über die Zahl und Form der verwendeten Spielsteine gegeben werden. Zu benutzten ist, so der Text, ein Würfelbrett, das phalaka genannt wird. Dies Sanskrit-Word ist insofern bemerkenswert, alses nach Lüdern Untersuchungsergebnissen in den einschlägigen Texten sonst nur in den buddhistischen Jataka-s im Sinne von Würfelbrett nachzuweisen ist. Der sonst für das Spielbrett verwendete Ausdruck ist entweder pattaka oder astapada, ein Terminus, der auch für das Scachbrett geläufig ist. Das phalaka des Ms besitizt 20 angulas an Breite, 4 vitatsti-s—also 4 mal 12 = 48 angulas an Höhe. Setzt man für das Maß angula die in den europäischen Wörterbüchern verbreitete Bedeutung "Daumenbreite" und den dafür lexikographisch mitunter gegebenen annäherungswert 3/4 inch = ca. 1.095 cm, so hätte das im Ms beschreibene Brett eine Breite von ca. 38,1 cm und eine Länge von ca. 91,45 cm. Interressanterwiese wird darüber hinaus auch ein Höhenmaß gegeben: 20 angulas=38,1 cm. Die Frage ist, wie man diese Angabe zu deuten hat. Möglicherweise so, daß das Brett beim Spiel nicht zwischen den Spielern auf der ebenen Erde lag, sondern erhöht plaziert war, etwa auf einem Tisch oder ühnlichem. Der Text gibt weiterhin an, daß die Oberfläche des Brettes 24 "Häuser" (grha), d.g. Felder, aufweisen soll, von denen jedes 4 angulas = 7,6 cm breit und 9 angulas =17,1 cm lang ist. Zudem sollen die Häuser "länglich und rund" sein (vrttaya, 636a), wasich hadingehend interpretieren möchte, daß sie nicht de heute übliche Dreiecksforme aufweisen, sondern obenzur Spielfeldmitte hin abgerundet waren. Diese 24 Felder, sollen in zwei Reihen angeordnet sein, wobei jede Reihe (a 12 Häuser)in zwei Gruppen zu je 6 zerfällt. Außerdem sollen die beiden Reihen durch einen Abstand von 1 angula = 1,9 cm getrennt sein. Wir gelangen aus diesen detaillierten Angaben also zu dem bemerkenswerten Resultat, daß der Aufbau des Spielbrettes dem der heute üblichen Backgammon-Bretter sehr nahe kommt: auch unsere heutigen Spielbretter weisen bekanntlich 24 sog. Wir gelangen aus diesen detaillierten Angaben also zu dem bemerkenswerten Resultat, daß der Aufbau des Spielbrettes dem der heute üblichen Backgammon-Bretter sehr nahe kommt: auch unsere heutigen Spielbretter weisen bekanntlich 24 sog. Punkte oder Felder auf, die allerdings, wie bereits erwähnt, die Form von Dreiecken besitzten; und in Übereinstimmung mit dem indischen Text sind auch beiden heutigen Spielbrettern die 12 Felder einer jeden Reihe in zwei Bereiche unterteilt, nämlich das sog. Heimfeld eines Spielers und das daneben liegende äußere Feld. Ob allerdings auch im indischen Spiel, wie heutzutage üblich, die Punkte abwechselnd in zwei verschiedenen Farben auf drittfarbigem Grund gemalt waren, darüber gibt der Ms keine Auskunft. Gespielt wurde,so erfehren wir im 2. Abschnitt, mot insgesamt 30 Spielsteinen (sari), 15 weißen für den einen Spieler und 15 "bunten" (citrita oder vicitrita) für den anderen. Auch hier werden genaue Angaben zur Formgemacht: ein Spielstein soll 3 angulas = 5,7 cm hoch und 2 1/2 angulas = 4,7 breit sein und Form einer weiblichen Brust haben. Darunter wird man sich also einen an näherndkegelförmigen Stein vorzustellen haben. Im heutigen Backgammon werden die Figuren in einer bestimmten Grundstellung positioniert: Weiß stellt auf Punkt 1 im inneren Feld Schwarz 2 Figuren, auf den 12. Punkt im äußeren Feld Schwarz 5 Figuren, auf inneren Feld Weiß 5 Figuren. Schwarz stellt analog zur Aufstellung des Weißen 2 Figuren auf das 1. Feld im inneren Feld Weiß, 5 auf den 12. Punkt im äußeren Feld Weiß, 3 auf den 8. Punkt im äußeren Feld Schwarz und 5 Figuren auf den 6. Pinkt im inneren Feld Schwarz: s. im Anhang, Diagramm 1. Die indische Spielweise, so wie sie im Ms bezeugt ist, kannte dagegen 6 verschiedene Varianten der Anfangstellung: 1). Je 2 weiße und 2 schwarze Steine "am Kopf" (sirasi), womit aller Wahrscheinlichkeit nach jeweils Punkt 1 im inneren Feld Schwarz bzw. Weiß gemeint ist; 4 schwarze Steine im 6. Haus (des inneren Feldes Schwarz); 4 weitere schwarze auf dem Punkt 10 des äußeren Feldes Schwarz, 5 weitere schwarze am "unteren Ende" Die Aufstellung der restlichen weissen Spielsteine erfolgt analog (641a), d.h. 4 Steineauf dem 6. Punkt im inneren Feld Weiß, 4 weitere auf dem Punkt 10 im äußeren Feld Weiß sowie 5 auf dem Punkt 12 im äußeren Feld Schwarz. Es ist dies, so der Text, diejenige Anordnung, beider die Aufstellung der Spielsteine—bezogen auf die Punkte 6 und 10 im inneren und äußeren Feld Weiß—zu je vieren erfolgt(641b): s. Diagramm 2...Zum Spiel benötige man außer dem Spielbrett und den Spielsteinen Würfel, wobei entweder2 rechtwinklige vierseitige oder kubische Würfel verwendet werden konnten. Erstere werden im Ms pasaka, letztere golaka (wörtl. "Ball", "Kugel") genannt. Zu beiden Würfelarten macht der Ms nähere Anbagen. Danach sind die beim Spiel benutzten pasakas "so groß wie ein Zeigefinger" (tarjanimatraka, 654b). Das Material, aus dem sie gefertigt sind, ist Elfenbein (gajadantavinirmita, 654d).Die beiden (Lang) seiten der pasakas sind mit Augen versehen, und zwar in der Reihenholge 5, 2, 3, und 4 Augen (V.656-658). In dieser Hinsicht unterscheiden sie sich von allen bisher bekannten pasakas: Lüders weist auf S121f. der in Anm. 1 genannten Abhandlung darauf hin, daß aus den einschlägigen Sanskrit-Texten die Reihenfolge 1, 2, 3, 4 hervorgeht, während die beim modernen Chaupar verwendeten Würfel der Reihe nach mit 1, 2, 6, 5 Augen bezeichnet sind und die bei Hyde, Historia Nerdiludii aufgefürten mit 1, 3, 4, 6 Augen. Bei der Benutztung von 2 pasakas können insgeseamt 10 Würfe (daya) erzielt werden, die in den Versen 659-661 aufgezählt werden: 2 Zweier, 2 Dreier, 2 Vierer und 2 Fünfer als "gleiche Würfe" (samadaya, 659d) sowie ein Zweier und ein Dreier, ein Zweier und ein Vierer, ein Zweier und ein Fünfer, ein Dreier und ein Vierer, ein Dreier und ein Fünfer, ein Vierer und ein Fünfer. Die 6 Seiten der kubischen Würfel sindmitden Augen 1, 2, 3, 4, 5 und 6 gekennzeichnet. Die Eins heißt pada, alle anderen Augen werdenmit dem Namen derjeweiligen Zahl bezeichnet (662-663). Spielte man mit kubischen Würfeln, konnte man dies entweder mit zweien oder dreien tun. Höchst interessant ist die in Zusammenhang mit den Würfeln gemachte Aussage in V. 664, die nicht anders gedeutet werden kann, als daß ein am Spiel nicht beteiliger Unparteilscher für die Spieler die Würfel warf.Sie lautet: "Ein Mann möge die beiden(bei einem Spiel) benutzten Würfel, sowohl die golkaks als auch die Erde werfen, damit sie sich bewegen" (Bock-Raming 1995a: 3-7).
Confidence 100
Ages Adult
Social status Elite, Royalty, Nobility
Genders Male
Source Bock-Raming, A. 1995a. Untersuchungen zum Indischen Wurfelspiel in nachvedischer Zeit I: Das Backgammon nach der Darstellung des Manasollasa. Seevetal: Egbert Meissenburg.

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