|
Evidence in Western Chalukya
10 pieces of evidence found.
Id DLP.Evidence.753 Type Contemporary rule description Game Chaturanga Date 1126-01-01 - 1138-12-31 Rules Placement of pieces from outer squares to inner squares: Chariot, Horse, Elephant; king and minister in the interior (unknown which order). Eight foot soldiers in the row in front of the others.
Chariot moves two places diagonally.
Horse moves like a knight in chess (no mention of jumping).
Elephant moves like a chess rook, but can jump pieces.
Minister moves one space diagonally.
King moves one space in any direction.
Checkmate rules like in chess
Content Rule description from the Manasollasa 5.560-604, in the chapter called Caturangavinoda.
Discusses the rules of chaturanga and various problems and scenarios. German translation by Bock-Raming (1996)
"Die beiden Schlachtordnungen sind einander 'fest' (d.h. in geschlossener Linie?) zugewandt aufzustellen. Auf der Anfangs- (d.h. Grund-)reihe soll der kluge [Spieler] die beiden Wagen [so| plazieren, [daß] sie sich an den zwei Ecken [derselben] befinden. (560) Und zwischen diesen möge er auf dem [anstoßenden] Felderpaar die beiden Pferde niedersetzen, dann innerhalb [davon) das Paar der Elefanten [und) dazwischen König und Minister. (561)
Die beiden (d.h. Minister und König) sind im Unterschied [zu den anderen bisher genannten Figuren] von dem verständigen [SpielerJ auf [jeweils| einem Feld aufzustellen. In den acht Feldern vor diesen [eben genannten Figuren] möge er die acht Fußsoldaten niedersetzen. (562)
So möge [auch] der Gegner sein Heer in zwei Reihen aufstellen".
Der Wagen geht über Eck, indem er den Zwischenraum von einem Feld zurückläßt. (563) Das Pferd kann auf die den vier Eckfeldern benachbarten Felder gehen. Der Elefant kann auf den vier Reihen gehen; er springt überall hin, (564) [um] ein Feld oder auch zwei [oder] auch alle [Felder] vorangetrieben. Der Minister geht in alle vier Ecken an seiner Seite. (565) Der König gheht in alle Richtungen in die benachbarten Felder. Der Fußsoldat bewegt sich um ein [Feld], [und] er schlägt über die beiden Ecken. (566)
Er geht stets nur nach vorn, niemals kehrt er, [bis er die 8. Reihe erreicht hat], um. Nachdem er aber vier Felderreihen [weit] gegangen ist, soll er zum Minister werden; (567) kehrt er [danach] nach hinten zurück, dann [ist] er Minister auf den vier Feldern.
Der König, der Minister, der Wagen, der Elefant und das Pferd, [jeder von diesen] geht, auf seinem eigenen Feld befindlich, (568)
mit dem [für ihn vorgeschriebenen) Zug zu einem anderen Feld [und] schlägt das darauf befindliche feindliche Heer (bzw. einen zu diesem gehörigen Stein). Der Fußsoldat jedoch [geht] nach vom zu dem an seinen beiden Ecken befindlichen [Feld und] schlägt einen darauf vorhandenen [Stein des Gegners]. (569)
Weil die Soldaten84 'zweifüßig' (?) sind, möge man sich (bzw. seine Steine) geschickt vor ihnen schützen.
Für den in der Ecke [der Grundreihe) stehenden Wagen wird von den Experten ein einziges Feld angegeben, [auf das er ziehen kann]. (570)
Auf der dritten und fünften Reihe [werden ihm] vier Felder [zugesprochen]. Während [der Wagen], der die siebente Reihe erreicht hat, [nur] umkehren kann, (571)
bietet die siebente [Reihe] für den auf anderem Wege [dorthin] gelangten [Wagen] zwei Felder, [auf die er ziehen kann]. Für den auf der Grundreihe befindlichen Wagen [gibt es] zwei Felder. (572)
So ist die Anordnung der Felder des Wagens bestimmt worden. Für das nächst der Ecke [der Grundreihe] stehende Pferd [werden] drei Felder [angegeben] , (573) für das in der Ecke stehende zwei, für das auf [den übrigen Feldern] der Grundreihe [stehende] vier Felder. Dem auf der zweiten Reihe in der Ecke stehenden Pferd [stehen] drei Felder [zur Verfügung]. (574)
[Steht es] anderswo auf der zweiten Reihe, werden ihm sechs Felder zugesprochen; und für das Pferd, das sich in der Mitte auf den sechzehn [Feldern] befindet, (575) werden von den des caturanga Kundigen acht Felder angegeben. Für den Elefanten, wo auch immer er sich befindet, auch wenn er an seinem eigenen Platz (d.h. in der Grundstellung zu Beginn des Spiels) steht, (576)
werden hier vierzehn Felder genannt. Für den in der äußeren Ecke [der Grundreihe] stehenden Minister [werden] ein Feld, für den am Rande (d.h. auf allen anderen Feldern der Grundreihe) der Grundreihe) stehenden zwei, (577)
für den anderswo stehenden vier Felder genannt. Und für den 'außen' (d.h. auf den Feldern der Grundreihe mit Ausnahme der beiden Eckfelder) stehenden König [werden] fün Felder [angegeben], (578)
[steht er] in deren (d.h. der in 578c mit bahih bezeichneten Grundreihe) Ecke, soll man wissen, [daß er auf] drei Felder [ziehen kann]; [steht er] anderswo (d.h. auf irgendeinem anderen Feld außerhalb der Grundreihe), werden [für ihn] acht Felder angegeben. Für den Fußsoldaten Fußsoldaten werden von den Kennern des caturanga drei Felder bestimmt. (579) [So] ist die Anzahl der Felder, die für die vier Teile [des Heeres] bestimmt sind, von mir genannt.
Die simä (wörtl.: "Grenze") genannte [ist] die erste Schlachtordnung; zweitens [gibt es) die sumeru [genannte Schlachtordnung], (580)
Die gomütra (wörtl.: "Urin der Kuh") genannte soll die dritte [Schlachtordnung] sein; diese Schlachtordnungen [kann man) nach Belieben [aufstellen]. Wenn alle Fußsoldaten, in einer Reihe stehend, wie eine Woge (581)
in der Schlachtordnung vorrücken,105 [dann] wird diese [Schlachtordnung] mit dem Namen 'Grenze' bezeichnet.106 Wenn von den Spielern das vierteilige Heer in der Form des Gipfels des [Berges] Sumeru aufgestellt wird, (582)
[dann] wird diese Schlachtordnung sumeru genannt. Wenn die Fußsoldaten beim Spiel wie der Urin der Kuh vorschreiten, (583)
[dann] wird [dies] von den des caturanga Kundigen als die wie der Kuhurin [verlaufende] Schlachtordnung bezeichnet.
Im feindlichen Heer möge der kluge [Spieler] mit Ausnahme von Minister und König [alle anderen eigenen Figuren, nämlich] Wagen, Elefant, Springer und Fußsoldaten mit Bedacht zu zwei Zwecken einsetzen. Sowohl den eigenen König als auch den Minister als auch den Elefanten möge er [besonders] schützen. (585)
Indem er so verfährt, möge er den feindlichen König an einem anzuvisierenden Ort gefangensetzen (ni-bandh-). Setzt man einen Fußsoldaten auf die fünfte Reihe, den Minister auf die sechste Reihe, (586)
den Wagen auf die siebente, [so wird dies] von den Weisen als vajrabandha (wörtl.: "Donnerkeilfesselung") gelehrt. Wo Minister und ein Fußsoldat vorhanden sind [und] sich gegenseitig decken, (587)
der Minister auf der sechsten und der Fußsoldat auf der fünften [Reihe], [das ist] das drdhabandhana (wörtl.: "feste/harte/dauerhafte Fesselung"). Wo Soldaten [aufgestellt sind], die 'hinsichtlich des Schützens nach ihrem gegenseitigen Wohle streben' (588)
wie Leibwächter im Kampf, dies nennt man die mit bandha (wörtl.: "das Binden; die Fesse lung, Gefangensetzung) bezeichnete [Fesselung].
"In den eigenen vier Reihen aber möge der kluge [Spieler] das feindliche Heer aufhalten.
(589)
Nachdem er in das feindliche Heer eingebrochen ist, möge er alsdann [weiter] in den vom Gegner [beherrschten] Bereich (paraksetra) eindringen. Nachdem er die Reihe des Königs verlassen hat,möge er den König dort (im Bereich des Gegners?) niedersetzen.(5 90) Vor [ihn] aber möge er, um ihn zu decken, den Minister setzen. Mittels des Wagens [oder] des Pferdes möge er verhindern, daß er (= der eigene König) in Bedrängnis gerät.
So wird 'der des vierteiligen Heeres Kundige' (caturangabaläbhijna) schnell siegen. Der kluge [Spieler] möge den Wagen etc., den zu ziehen er im Begriff ist, [erst] nach [reiflicher] Überle gung ziehen.(592)
Er möge ihn nach [eingehender] Prüfung [dort] niedersetzen, wo er nicht bedrängt (d.h. angegriffen und wieder verdrängt) werden kann. Wenn [ein Stein] zieht, um [einen feindlichen Stein] zu schlagen, [dann] soll man [zugleich auch] dafür Sorge tragen, daß er gedeckt ist. (593)
Über dieses (d.h. das Decken eines einzelnen Steines) hinausschauend, soll man [auch die anderen Steine] decken. Niemals darf ein König, der an einem Ort steht, an dem er geschlagen werden kann (vadhyasthänasthitä), [tatsächlich auch] geschlagen werden. (594) 'Dein König wird [mit meinem nächsten Zug] geschlagen werden, er möge ziehen', so soll der kluge [Spieler] sprechen. '[Dein] König kann geschlagen werden', so ist zu sprechen. [Daraufhin] ist er (d.h. der im Schach stehende König) von dem, der [die Regeln des] Spiels kennt, auf ein solches Feld zu stellen, daß ihn der andere nicht schlagen kann. Mit Sorgfalt soll er (d.h. der umsichtige Spieler) den König und den Elefanten zugleich decken. (595-596)
Vor welchem [Stein) der König flieht, (durch den] wird der Elefant in jedem Fall geschlagen. Der Elefant soll auf der Reihe, [auf der er gerade steht], durch irgendeinen anderen [Stein] angemessen gedeckt werden. (597)
So [soll man in erster Linie darauf] achten, [seine eigenen Steine] zu decken, nicht darauf, den Feind zu schlagen. [Wenn] der Elefant, [dem die Aufgabe zufällt, den eigenen König] vor dem Geschlagenwerden zu decken, einen [Stein] des feindlichen [Heeres] schlagen soll und deshalb den König im Kampf verläßt, (598)
dann soll sich der König zu dem Ort begeben, wo der Elefant [nun seinerseits der Gefahr] des Geschlagenwerdens ausgesetzt ist, [um ihn so zu decken?)
"Der kluge [Spieler] möge mit Sorgfalt dem [feindlichen] König den Weg versperren. (599) Nachdem er die [Steine], die den König schlagen [können], rings um dessen Feld aufgestellt hat,140 soll er [seinen Gegner] darauf hinweisen: 'Wieder141 kann [dein] König von irgendei nem anderen [Stein] (d.h. einem Stein der Gegenpartei) geschlagen werden'.142 (600)
"Der kluge [Spieler] möge mit Sorgfalt dem [feindlichen] König den Weg versperren. (599) Nachdem er die [Steine], die den König schlagen [können], rings um dessen Feld aufgestellt hat, soll er [seinen Gegner] darauf hinweisen: 'Wieder kann [dein] König von irgendei nem anderen [Stein] (d.h. einem Stein der Gegenpartei) geschlagen werden'. (600)
Weil [der König] weder [im Schach] stehen bleiben darf noch [von dort] wegziehen kann, ist seine Seite [somit] besiegt. Oder der kluge [Spieler) möge [einen seiner] gut gedeckten Soldaten oder sein Pferd [oder] seinen Wagen [oder] seinen Elefanten (601).
"Der kluge [Spieler] möge mit Sorgfalt dem [feindlichen] König den Weg versperren. (599) Nachdem er die [Steine], die den König schlagen [können], rings um dessen Feld aufgestellt hat, soll er [seinen Gegner] darauf hinweisen: 'Wieder kann [dein] König von irgendei nem anderen [Stein] (d.h. einem Stein der Gegenpartei) geschlagen werden'. (600)
Weil [der König] weder [im Schach] stehen bleiben darf noch [von dort] wegziehen kann, ist seine Seite [somit] besiegt. Oder der kluge [Spieler) möge [einen seiner] gut gedeckten Soldaten oder sein Pferd [oder] seinen Wagen [oder] seinen Elefanten (601) oder seinen Minister in der Absicht aufstellen, den [feindlichen] König am Ziehen zu hindern. Auch dann ist anzukündigen, daß der [feindliche] König [beim nächsten Zug] durch irgendeinen anderen [Stein] geschlagen wird.(602) Wenn [so der König] aber durch einen Stein [der] anderen [Partei] mattgesetzt worden ist, auch [dann] ist seine Seite bezwungen. Oder wenn das eigene Heer dem König im Wege steht [und] ihn einsperrt (d.h. am Ziehen hindert), (603) auch so [fällt der Gegenpartei) der Sieg [zu], nachdem er durch irgendeinen anderen (Stein des Gegners] mattgesetzt worden ist. [So ist im Vorgehenden] dargelegt worden, daß der
Sieg, (604)
den es in dem caturanga genannten Spiel über das vierteilige (Heer des Gegners) geben kann, von dreifacher Art ist.
So (lautet) der Zeitvertreib des caturanga." Confidence 100 Source Bock-Raming, A. 1996. Manasollasa, 5,560–623: Ein Bisher unbeachtet gebliebener Text zum indischen Schachspiel, übersetzt, kommentiert und interpretiert. Indo-Iranian Journal. 39(1):1–40.
Id DLP.Evidence.754 Type Contemporary rule description Game Four-Handed Chaturanga Date 1126-01-01 - 1138-12-31 Rules Placement of pieces: Chariots on corners, horses to their right, elephants to the right of horses, kings to right of elephants. One row of four pawns in from of these.
Winning consists of scoring the most points. Points are assigned to pieces:
pawns= 1, chariots = 2, horses = 3, elephants = 4, king = 6. Content Rule description from the Manasollasa 5.615-622, in the chapter called Caturangavinoda.
Discusses the rules of chaturanga and variantss. German translation by Bock-Raming (1996)
"Die Figurenaufstellung ( vyüha, wörtl.: "Schlachtordnung), bei der vier Spieler [teilnehmen], die wird [im folgenden) gelehrt. (615)
[Dabei] ist ein weißes [und] ein rotes Heer herzurichten, das nur durch ein Zwischenglied getrennt ist. Die Wagen sind in den Ecken aufzustellen, rechts davon die Pferde, (616)
auf der rechten Seite der Pferde die Elefanten, die aus Elfenbein gemacht sind. Neben ihnen [befinden sich) vier Könige, [aber] ohne Minister. (617)
Hierbei gibt es nicht die Regel: 'Der König darf nicht geschlagen werden'. [Bei deiser Form des caturanga] wird ein Schlagen der vier [Könige] gelehrt; es kann immer wieder praktiziert. (618)
Die Soldaten usw. welches [Heeres] auch immer können von den [anderen] Spielern geschlagen werden. Wenn aber irgendein einzelner [Stein in der Mitte des [gegnerischen?] Heeres übrigbleibt, (619)
dann wird er vom Spiel ferngehalten. Der Sieg soll sich aufgrund der Zählung [d.h. der Werte der Steine] ergeben. Der Fußsoldat soll eins zählen, der Wagen wird als zwei zählend gelehrt. (620)
Das Pferd wird als drei zählend bezeichnet, der Elefant die zählt vier, der König sechs; [dies ist] die Unterscheidung der Werte [der Steine] im Hinblick auf den Spieleinsatz. Wer mehr als das eigene Heer hat, dem soll man den Sieg zuweisen; wenn [das eigene Heer] Verluste erlitten hat, [dann] soll man wissen, daß man verloren hat; wenn [das heer in seiner Stärke] gleich geblieben ist, wird von Ausgeglichenheit gesprochen. (622) Diese Regel wird im Spiel zu vieren von den Kennern gelehrt." Confidence 100 Source Bock-Raming, A. 1996. Manasollasa, 5,560–623: Ein Bisher unbeachtet gebliebener Text zum indischen Schachspiel, übersetzt, kommentiert und interpretiert. Indo-Iranian Journal. 39(1):1–40.
Id DLP.Evidence.1980 Type Contemporary rule description Game Sarvatobhadra Date 1126-01-01 - 1138-12-31 Rules Played on an 8x8 board. One player plays as one Raja, the other with the following pieces: 8 Bhata (or Padati; move like Chess pawns but without being able to move two on the first turn); 2 Ashva (horses; move like Chess knights); 2 Gaja (elephants; two spaces in any orthogonal direction, jumping over the first square); 2 Ratha (chariots; moves like a rook in chess); 1 Mantri (counselor; moves one square diagonally in any direction); 1 Raja (king; moves one square in any direction). These are set up along one edge of the board: Ratha-Ashva-Gaja-Mantri-Raja-Gaja-Ashva-Ratha, with the eight Bhata lined up in the row in front of these, as in chess. The player with the full complement of pieces rolls a six-sided die to determine which piece to move: 6=Raja, 5= Mantri, 4=Gaja, 3 = Ashva, 2=Ratha, 1= Bhata. The player with the single Raja can move it according to the moves of any piece. Players take turns moving. When one piece lands on the space occupied by another piece, it is captured. The goal of the player with a full complement of pieces is to block the single Raja so that it cannot move. The Goal of the single Raja is to checkmate the opponent's Raja.
Content Discussion of Sarvatobhadra from the Manasollasa: "Es wird [nun] ein anderer Spielverlauf namens sarvatobhadra (wörtl.: "nach allen Seiten hin glücklich") erldärt. (605)
Auf der einen Seite ist das Heer aufgestellt, und auf der anderen [befindet sich] der König148 allein. Dieser König zieht alsdann nach allen Seiten hin wie der Elefant, wie der Wagen, wie das Pferd, (606) wie der Minister,149 auch wie der Fußsoldat [und] auch mit seinen eigenen Zügen.150 So vom Spieler auf alle Felder gebracht, (607) zieht, schlägt und fesselt der König im feindlichen Heer. Um ihm den Weg zu versperren,151 soll der kluge [Spieler] (608) mit den beiden Elefanten, dem Pferdepaar, den beiden Wagen, dem Minister [und] den Soldaten [das Spiel] bewerkstelligen. Nachdem er ganz behutsam das eigene gedeckte Heer nach vorn gefuhrt hat, (609) soll er ihn (d.h. den feindlichen alleinstehenden König) in die Enge treiben, damit er ohne Feld ist, [auf das er ziehen kann].152 Wenn dies geschehen ist, [fällt] in dem Spiel der Sieg dem mit dem Heer ausgestatteten Führer (d.h. dem eigenen König) [zu], (610)
Sonst gehört der Sieg dem allein [stehenden| König. Dabei (d.h. bei diesem Spiel namens sarvatobhadra) ist, wenn man es spielt,1" ein anderer [Spiel-] Verlauf einzuhalten |als] beim [normalen] caturanga [üblich]: (611) er wird von dem Fürsten Somesvara mit einer [unterschiedlichen] Anzahl von "Teilen'154 gelehrt: Der König155 ist bei einem Sechser zu bewegen, der Minister bei einem fünf zählenden Wurf. (612)
Der Elefant soll bei einem Vierer ziehen, das Pferd rennt [bei einem Wurf von] drei [Augen] vor, der Wagen zieht bei einem Zweier, und der Fußsoldat156 zieht bei einem pada.lsl (613) Wie zuvor ist von den klugen [Spielern] das Spiel als eines zu führen, bei dem [die eigenen Figuren] gedeckt sind.158 Dieses Spiel159 geht mit zwei oder [mehreren] 'Kugeln'160 voran. (614) Bei jedem Mal soll beiden [Spielern] abwechselnd ein Wurf (mit dem Würfel) zukommen." Bock-Raming 1996: 25-26. Confidence 100 Ages Adult Genders Male Source Bock-Raming, A. 1996. Manasollasa, 5,560–623: Ein Bisher unbeachtet gebliebener Text zum indischen Schachspiel, übersetzt, kommentiert und interpretiert. Indo-Iranian Journal. 39(1):1–40.
Id DLP.Evidence.2092 Type Contemporary rule description Game Phanjika Date 1126-01-01 - 1138-12-31 Rules Four 6x6 grids, arranged in a cross around a central empty square. Five, six, seven, eight, nine, or sixteen players. Five pieces per player, which begin off the board. Seven cowries, used as dice. The value of a throw is equal to the number of cowries that land face-down; all cowries face-up equals 14 and there is a special rule attached to it. A throw of five ("phanjika") allows the player to enter a piece on the board or to exit a piece from the board. A piece that lands on a space occupied by an opponent's piece is removed from the board and must reenter. Safe squares exist on the board. The first player to remove all of their pieces from the board wins.
Content Text of the Manasollasa on Phanjika MS 5.16.816-63: "one should make a four-sided diagram (measuring) eighteen fingers (on each side), (and) arrange such diagrams in (each of) the four directions...(There should be ) five, seven, six, eight, nine, (or) sixteen players...according to this procedure, every pawn of every player enters (the board) by throws of phanjika, and exits (it) by (throws of) five...the women who exit (the board with their pawns) win, and those who remain (on the board with their pawns) lose." Also: "Each player-or, perhaps, team of players- had five pawns which began the game outside the board and were controlled by the throws of seven cowries. As the throws were named after the number of cowries that fell face-down (e.g., ekaka for one, dvika for two, trika for three, etc.), it is likely that they awarded a similar numnber of moves to the player who threw them...The only exception was a throw of all cowries face-up known as kalasaptaka, or low (?) seven. The throw appears to have counted as a double saptaka, possibly awarding a number of fourteen moves, as it was registered with a notational sign of two wavy lines rather than the one used for a single saptaka. It also has a special rule attached to it, which, however, is not clear from my present understanding of the text...Squares where pawns were liable to be captured were termed mrtyugeha, or houses of death, while squares where they were safe from capture were termed saranagara, or houses of refuge." Schmidt-Madsen 2021: 58-61. Confidence 100 Ages Adult Genders Female Source Schmidt-Madsen, J. 2021. "The Crux of the Cruciform: Retracing the Early History of Chaupar and Pachisi." Board Game Studies Journal 15(1): 29-77.
Id DLP.Evidence.2250 Type Contemporary rule description Game Pasakakrida (Type 1) Date 1126-01-01 - 1138-12-31 Rules 24 long rounded spaces, arranged in two rows of twelve, and each row split into two groups of six. Fifteen pieces per player, one with white pieces and the other with colored pieces. Two four-sided dice, with the values 2, 3, 4, 5. The pieces start in the following arrangement: White with two pieces on the top right space, five on the top left space, four on the third from the bottom left, and four in the sixth from the bottom right; Colored pieces are: four on the sixth space from the top right, four on the third space from the top left; five in the bottom left and two on the bottom right. Pieces are sent back to the beginning when another player's piece lands on an opponent's piece. A player's piece cannot land on a space that is occupied by more than one of the opponent's pieces. Pieces move according to the throws of the dice.
Content Text from the Manasollasa, translated to German by Bock-Raming: "Schon ein flüchtiges Durchsehen des Textes genügt, um festzustellen, daß es sich bei der erstenForm um das handelt, was im Persichen als nard, bei uns heute als Backgammon bezeichnet wird. Des geamte Passus läßt sich in mehrere Abschnitte gliedern, die hier der Reihe nach besprochen seien. Von besonderer Wichtigkeit erscheinen die beiden ersten Abschnitte, weil uns darin, so weit ich sehe, zum ersten Mal in einem indischen Text Informationen a) über die Maße und Form des Spielbretts und b) über die Zahl und Form der verwendeten Spielsteine gegeben werden. Zu benutzten ist, so der Text, ein Würfelbrett, das phalaka genannt wird. Dies Sanskrit-Word ist insofern bemerkenswert, alses nach Lüdern Untersuchungsergebnissen in den einschlägigen Texten sonst nur in den buddhistischen Jataka-s im Sinne von Würfelbrett nachzuweisen ist. Der sonst für das Spielbrett verwendete Ausdruck ist entweder pattaka oder astapada, ein Terminus, der auch für das Scachbrett geläufig ist. Das phalaka des Ms besitizt 20 angulas an Breite, 4 vitatsti-s—also 4 mal 12 = 48 angulas an Höhe. Setzt man für das Maß angula die in den europäischen Wörterbüchern verbreitete Bedeutung "Daumenbreite" und den dafür lexikographisch mitunter gegebenen annäherungswert 3/4 inch = ca. 1.095 cm, so hätte das im Ms beschreibene Brett eine Breite von ca. 38,1 cm und eine Länge von ca. 91,45 cm. Interressanterwiese wird darüber hinaus auch ein Höhenmaß gegeben: 20 angulas=38,1 cm. Die Frage ist, wie man diese Angabe zu deuten hat. Möglicherweise so, daß das Brett beim Spiel nicht zwischen den Spielern auf der ebenen Erde lag, sondern erhöht plaziert war, etwa auf einem Tisch oder ühnlichem. Der Text gibt weiterhin an, daß die Oberfläche des Brettes 24 "Häuser" (grha), d.g. Felder, aufweisen soll, von denen jedes 4 angulas = 7,6 cm breit und 9 angulas =17,1 cm lang ist. Zudem sollen die Häuser "länglich und rund" sein (vrttaya, 636a), wasich hadingehend interpretieren möchte, daß sie nicht de heute übliche Dreiecksforme aufweisen, sondern obenzur Spielfeldmitte hin abgerundet waren. Diese 24 Felder, sollen in zwei Reihen angeordnet sein, wobei jede Reihe (a 12 Häuser)in zwei Gruppen zu je 6 zerfällt. Außerdem sollen die beiden Reihen durch einen Abstand von 1 angula = 1,9 cm getrennt sein. Wir gelangen aus diesen detaillierten Angaben also zu dem bemerkenswerten Resultat, daß der Aufbau des Spielbrettes dem der heute üblichen Backgammon-Bretter sehr nahe kommt: auch unsere heutigen Spielbretter weisen bekanntlich 24 sog. Wir gelangen aus diesen detaillierten Angaben also zu dem bemerkenswerten Resultat, daß der Aufbau des Spielbrettes dem der heute üblichen Backgammon-Bretter sehr nahe kommt: auch unsere heutigen Spielbretter weisen bekanntlich 24 sog. Punkte oder Felder auf, die allerdings, wie bereits erwähnt, die Form von Dreiecken besitzten; und in Übereinstimmung mit dem indischen Text sind auch beiden heutigen Spielbrettern die 12 Felder einer jeden Reihe in zwei Bereiche unterteilt, nämlich das sog. Heimfeld eines Spielers und das daneben liegende äußere Feld. Ob allerdings auch im indischen Spiel, wie heutzutage üblich, die Punkte abwechselnd in zwei verschiedenen Farben auf drittfarbigem Grund gemalt waren, darüber gibt der Ms keine Auskunft.
Gespielt wurde,so erfehren wir im 2. Abschnitt, mot insgesamt 30 Spielsteinen (sari), 15 weißen für den einen Spieler und 15 "bunten" (citrita oder vicitrita) für den anderen. Auch hier werden genaue Angaben zur Formgemacht: ein Spielstein soll 3 angulas = 5,7 cm hoch und 2 1/2 angulas = 4,7 breit sein und Form einer weiblichen Brust haben. Darunter wird man sich also einen an näherndkegelförmigen Stein vorzustellen haben.
Im heutigen Backgammon werden die Figuren in einer bestimmten Grundstellung positioniert: Weiß stellt auf Punkt 1 im inneren Feld Schwarz 2 Figuren, auf den 12. Punkt im äußeren Feld Schwarz 5 Figuren, auf inneren Feld Weiß 5 Figuren. Schwarz stellt analog zur Aufstellung des Weißen 2 Figuren auf das 1. Feld im inneren Feld Weiß, 5 auf den 12. Punkt im äußeren Feld Weiß, 3 auf den 8. Punkt im äußeren Feld Schwarz und 5 Figuren auf den 6. Pinkt im inneren Feld Schwarz: s. im Anhang, Diagramm 1. Die indische Spielweise, so wie sie im Ms bezeugt ist, kannte dagegen 6 verschiedene Varianten der Anfangstellung:
1). Je 2 weiße und 2 schwarze Steine "am Kopf" (sirasi), womit aller Wahrscheinlichkeit nach jeweils Punkt 1 im inneren Feld Schwarz bzw. Weiß gemeint ist; 4 schwarze Steine im 6. Haus (des inneren Feldes Schwarz); 4 weitere schwarze auf dem Punkt 10 des äußeren Feldes Schwarz, 5 weitere schwarze am "unteren Ende" Die Aufstellung der restlichen weissen Spielsteine erfolgt analog (641a), d.h. 4 Steineauf dem 6. Punkt im inneren Feld Weiß, 4 weitere auf dem Punkt 10 im äußeren Feld Weiß sowie 5 auf dem Punkt 12 im äußeren Feld Schwarz. Es ist dies, so der Text, diejenige Anordnung, beider die Aufstellung der Spielsteine—bezogen auf die Punkte 6 und 10 im inneren und äußeren Feld Weiß—zu je vieren erfolgt(641b): s. Diagramm 2...Zum Spiel benötige man außer dem Spielbrett und den Spielsteinen Würfel, wobei entweder2 rechtwinklige vierseitige oder kubische Würfel verwendet werden konnten. Erstere werden im Ms pasaka, letztere golaka (wörtl. "Ball", "Kugel") genannt. Zu beiden Würfelarten macht der Ms nähere Anbagen. Danach sind die beim Spiel benutzten pasakas "so groß wie ein Zeigefinger" (tarjanimatraka, 654b). Das Material, aus dem sie gefertigt sind, ist Elfenbein (gajadantavinirmita, 654d).Die beiden (Lang) seiten der pasakas sind mit Augen versehen, und zwar in der Reihenholge 5, 2, 3, und 4 Augen (V.656-658). In dieser Hinsicht unterscheiden sie sich von allen bisher bekannten pasakas: Lüders weist auf S121f. der in Anm. 1 genannten Abhandlung darauf hin, daß aus den einschlägigen Sanskrit-Texten die Reihenfolge 1, 2, 3, 4 hervorgeht, während die beim modernen Chaupar verwendeten Würfel der Reihe nach mit 1, 2, 6, 5 Augen bezeichnet sind und die bei Hyde, Historia Nerdiludii aufgefürten mit 1, 3, 4, 6 Augen.
Bei der Benutztung von 2 pasakas können insgeseamt 10 Würfe (daya) erzielt werden, die in den Versen 659-661 aufgezählt werden: 2 Zweier, 2 Dreier, 2 Vierer und 2 Fünfer als "gleiche Würfe" (samadaya, 659d) sowie ein Zweier und ein Dreier, ein Zweier und ein Vierer, ein Zweier und ein Fünfer, ein Dreier und ein Vierer, ein Dreier und ein Fünfer, ein Vierer und ein Fünfer. Die 6 Seiten der kubischen Würfel sindmitden Augen 1, 2, 3, 4, 5 und 6 gekennzeichnet. Die Eins heißt pada, alle anderen Augen werdenmit dem Namen derjeweiligen Zahl bezeichnet (662-663). Spielte man mit kubischen Würfeln, konnte man dies entweder mit zweien oder dreien tun. Höchst interessant ist die in Zusammenhang mit den Würfeln gemachte Aussage in V. 664, die nicht anders gedeutet werden kann, als daß ein am Spiel nicht beteiliger Unparteilscher für die Spieler die Würfel warf.Sie lautet: "Ein Mann möge die beiden(bei einem Spiel) benutzten Würfel, sowohl die golkaks als auch die Erde werfen, damit sie sich bewegen" (Bock-Raming 1995a: 3-7).
Confidence 100 Ages Adult Social status Elite, Royalty, Nobility Genders Male Source Bock-Raming, A. 1995a. Untersuchungen zum Indischen Wurfelspiel in nachvedischer Zeit I: Das Backgammon nach der Darstellung des Manasollasa. Seevetal: Egbert Meissenburg.
Id DLP.Evidence.2251 Type Contemporary rule description Game Pasakakrida (Type 2) Date 1126-01-01 - 1138-12-31 Rules 24 long rounded spaces, arranged in two rows of twelve, and each row split into two groups of six. Fifteen pieces per player, one with white pieces and the other with colored pieces. Two four-sided dice, with the values 2, 3, 4, 5. The pieces start in the following arrangement: White with five pieces on the top right space, the top left space, and the sixth from the bottom right; five colored pieces are on the sixth from the top, the bottom left, and the bottom right.. Pieces are sent back to the beginning when another player's piece lands on an opponent's piece. A player's piece cannot land on a space that is occupied by more than one of the opponent's pieces. Pieces move according to the throws of the dice.
Content Text from the Manasollasa, translated to German by Bock-Raming: "Schon ein flüchtiges Durchsehen des Textes genügt, um festzustellen, daß es sich bei der erstenForm um das handelt, was im Persichen als nard, bei uns heute als Backgammon bezeichnet wird. Des geamte Passus läßt sich in mehrere Abschnitte gliedern, die hier der Reihe nach besprochen seien. Von besonderer Wichtigkeit erscheinen die beiden ersten Abschnitte, weil uns darin, so weit ich sehe, zum ersten Mal in einem indischen Text Informationen a) über die Maße und Form des Spielbretts und b) über die Zahl und Form der verwendeten Spielsteine gegeben werden. Zu benutzten ist, so der Text, ein Würfelbrett, das phalaka genannt wird. Dies Sanskrit-Word ist insofern bemerkenswert, alses nach Lüdern Untersuchungsergebnissen in den einschlägigen Texten sonst nur in den buddhistischen Jataka-s im Sinne von Würfelbrett nachzuweisen ist. Der sonst für das Spielbrett verwendete Ausdruck ist entweder pattaka oder astapada, ein Terminus, der auch für das Scachbrett geläufig ist. Das phalaka des Ms besitizt 20 angulas an Breite, 4 vitatsti-s—also 4 mal 12 = 48 angulas an Höhe. Setzt man für das Maß angula die in den europäischen Wörterbüchern verbreitete Bedeutung "Daumenbreite" und den dafür lexikographisch mitunter gegebenen annäherungswert 3/4 inch = ca. 1.095 cm, so hätte das im Ms beschreibene Brett eine Breite von ca. 38,1 cm und eine Länge von ca. 91,45 cm. Interressanterwiese wird darüber hinaus auch ein Höhenmaß gegeben: 20 angulas=38,1 cm. Die Frage ist, wie man diese Angabe zu deuten hat. Möglicherweise so, daß das Brett beim Spiel nicht zwischen den Spielern auf der ebenen Erde lag, sondern erhöht plaziert war, etwa auf einem Tisch oder ühnlichem. Der Text gibt weiterhin an, daß die Oberfläche des Brettes 24 "Häuser" (grha), d.g. Felder, aufweisen soll, von denen jedes 4 angulas = 7,6 cm breit und 9 angulas =17,1 cm lang ist. Zudem sollen die Häuser "länglich und rund" sein (vrttaya, 636a), wasich hadingehend interpretieren möchte, daß sie nicht de heute übliche Dreiecksforme aufweisen, sondern obenzur Spielfeldmitte hin abgerundet waren. Diese 24 Felder, sollen in zwei Reihen angeordnet sein, wobei jede Reihe (a 12 Häuser)in zwei Gruppen zu je 6 zerfällt. Außerdem sollen die beiden Reihen durch einen Abstand von 1 angula = 1,9 cm getrennt sein. Wir gelangen aus diesen detaillierten Angaben also zu dem bemerkenswerten Resultat, daß der Aufbau des Spielbrettes dem der heute üblichen Backgammon-Bretter sehr nahe kommt: auch unsere heutigen Spielbretter weisen bekanntlich 24 sog. Wir gelangen aus diesen detaillierten Angaben also zu dem bemerkenswerten Resultat, daß der Aufbau des Spielbrettes dem der heute üblichen Backgammon-Bretter sehr nahe kommt: auch unsere heutigen Spielbretter weisen bekanntlich 24 sog. Punkte oder Felder auf, die allerdings, wie bereits erwähnt, die Form von Dreiecken besitzten; und in Übereinstimmung mit dem indischen Text sind auch beiden heutigen Spielbrettern die 12 Felder einer jeden Reihe in zwei Bereiche unterteilt, nämlich das sog. Heimfeld eines Spielers und das daneben liegende äußere Feld. Ob allerdings auch im indischen Spiel, wie heutzutage üblich, die Punkte abwechselnd in zwei verschiedenen Farben auf drittfarbigem Grund gemalt waren, darüber gibt der Ms keine Auskunft. Gespielt wurde,so erfehren wir im 2. Abschnitt, mot insgesamt 30 Spielsteinen (sari), 15 weißen für den einen Spieler und 15 "bunten" (citrita oder vicitrita) für den anderen. Auch hier werden genaue Angaben zur Formgemacht: ein Spielstein soll 3 angulas = 5,7 cm hoch und 2 1/2 angulas = 4,7 breit sein und Form einer weiblichen Brust haben. Darunter wird man sich also einen an näherndkegelförmigen Stein vorzustellen haben. Im heutigen Backgammon werden die Figuren in einer bestimmten Grundstellung positioniert: Weiß stellt auf Punkt 1 im inneren Feld Schwarz 2 Figuren, auf den 12. Punkt im äußeren Feld Schwarz 5 Figuren, auf inneren Feld Weiß 5 Figuren. Schwarz stellt analog zur Aufstellung des Weißen 2 Figuren auf das 1. Feld im inneren Feld Weiß, 5 auf den 12. Punkt im äußeren Feld Weiß, 3 auf den 8. Punkt im äußeren Feld Schwarz und 5 Figuren auf den 6. Pinkt im inneren Feld Schwarz: s. im Anhang, Diagramm 1. Die indische Spielweise, so wie sie im Ms bezeugt ist, kannte dagegen 6 verschiedene Varianten der Anfangstellung:... 2) Es folgen zwei "Fünfer-Aufstellungen" (vgl. 64cd u. 644ab): Von den 15 Steinen (einer Farbe) sind 5 am "Kopf" aufzustellen, fünf weitere sollen sich im 12. Haus (derselben Reihe) befinden sowie die 5 letzten auf der anderen Reihe im 6. Haus. So sollen auch die 15 Steine der anderen Farbe aufhestellt werden: s.Diagramm 3.
...Zum Spiel benötige man außer dem Spielbrett und den Spielsteinen Würfel, wobei entweder2 rechtwinklige vierseitige oder kubische Würfel verwendet werden konnten. Erstere werden im Ms pasaka, letztere golaka (wörtl. "Ball", "Kugel") genannt. Zu beiden Würfelarten macht der Ms nähere Anbagen. Danach sind die beim Spiel benutzten pasakas "so groß wie ein Zeigefinger" (tarjanimatraka, 654b). Das Material, aus dem sie gefertigt sind, ist Elfenbein (gajadantavinirmita, 654d).Die beiden (Lang) seiten der pasakas sind mit Augen versehen, und zwar in der Reihenholge 5, 2, 3, und 4 Augen (V.656-658). In dieser Hinsicht unterscheiden sie sich von allen bisher bekannten pasakas: Lüders weist auf S121f. der in Anm. 1 genannten Abhandlung darauf hin, daß aus den einschlägigen Sanskrit-Texten die Reihenfolge 1, 2, 3, 4 hervorgeht, während die beim modernen Chaupar verwendeten Würfel der Reihe nach mit 1, 2, 6, 5 Augen bezeichnet sind und die bei Hyde, Historia Nerdiludii aufgefürten mit 1, 3, 4, 6 Augen. Bei der Benutztung von 2 pasakas können insgeseamt 10 Würfe (daya) erzielt werden, die in den Versen 659-661 aufgezählt werden: 2 Zweier, 2 Dreier, 2 Vierer und 2 Fünfer als "gleiche Würfe" (samadaya, 659d) sowie ein Zweier und ein Dreier, ein Zweier und ein Vierer, ein Zweier und ein Fünfer, ein Dreier und ein Vierer, ein Dreier und ein Fünfer, ein Vierer und ein Fünfer. Die 6 Seiten der kubischen Würfel sindmitden Augen 1, 2, 3, 4, 5 und 6 gekennzeichnet. Die Eins heißt pada, alle anderen Augen werdenmit dem Namen derjeweiligen Zahl bezeichnet (662-663). Spielte man mit kubischen Würfeln, konnte man dies entweder mit zweien oder dreien tun. Höchst interessant ist die in Zusammenhang mit den Würfeln gemachte Aussage in V. 664, die nicht anders gedeutet werden kann, als daß ein am Spiel nicht beteiliger Unparteilscher für die Spieler die Würfel warf.Sie lautet: "Ein Mann möge die beiden(bei einem Spiel) benutzten Würfel, sowohl die golkaks als auch die Erde werfen, damit sie sich bewegen" (Bock-Raming 1995a: 3-7). Confidence 100 Ages Adult Social status Elite, Royalty, Nobility Genders Male Source Bock-Raming, A. 1995a. Untersuchungen zum Indischen Wurfelspiel in nachvedischer Zeit I: Das Backgammon nach der Darstellung des Manasollasa. Seevetal: Egbert Meissenburg.
Id DLP.Evidence.2252 Type Contemporary rule description Game Pasakakrida (Type 3) Date 1126-01-01 - 1138-12-31 Rules 24 long rounded spaces, arranged in two rows of twelve, and each row split into two groups of six. Fifteen pieces per player, one with white pieces and the other with colored pieces. Two four-sided dice, with the values 2, 3, 4, 5. The pieces start in the following arrangement: White with two in the top right space and one in the first from the top right, two pieces in each of the six bottom right spaces; colored pieces with five each in the sixth from the top right, sixth from the top left, and the bottom left. Pieces are sent back to the beginning when another player's piece lands on an opponent's piece. A player's piece cannot land on a space that is occupied by more than one of the opponent's pieces. Pieces move according to the throws of the dice.
Content Text from the Manasollasa, translated to German by Bock-Raming: "Schon ein flüchtiges Durchsehen des Textes genügt, um festzustellen, daß es sich bei der erstenForm um das handelt, was im Persichen als nard, bei uns heute als Backgammon bezeichnet wird. Des geamte Passus läßt sich in mehrere Abschnitte gliedern, die hier der Reihe nach besprochen seien. Von besonderer Wichtigkeit erscheinen die beiden ersten Abschnitte, weil uns darin, so weit ich sehe, zum ersten Mal in einem indischen Text Informationen a) über die Maße und Form des Spielbretts und b) über die Zahl und Form der verwendeten Spielsteine gegeben werden. Zu benutzten ist, so der Text, ein Würfelbrett, das phalaka genannt wird. Dies Sanskrit-Word ist insofern bemerkenswert, alses nach Lüdern Untersuchungsergebnissen in den einschlägigen Texten sonst nur in den buddhistischen Jataka-s im Sinne von Würfelbrett nachzuweisen ist. Der sonst für das Spielbrett verwendete Ausdruck ist entweder pattaka oder astapada, ein Terminus, der auch für das Scachbrett geläufig ist. Das phalaka des Ms besitizt 20 angulas an Breite, 4 vitatsti-s—also 4 mal 12 = 48 angulas an Höhe. Setzt man für das Maß angula die in den europäischen Wörterbüchern verbreitete Bedeutung "Daumenbreite" und den dafür lexikographisch mitunter gegebenen annäherungswert 3/4 inch = ca. 1.095 cm, so hätte das im Ms beschreibene Brett eine Breite von ca. 38,1 cm und eine Länge von ca. 91,45 cm. Interressanterwiese wird darüber hinaus auch ein Höhenmaß gegeben: 20 angulas=38,1 cm. Die Frage ist, wie man diese Angabe zu deuten hat. Möglicherweise so, daß das Brett beim Spiel nicht zwischen den Spielern auf der ebenen Erde lag, sondern erhöht plaziert war, etwa auf einem Tisch oder ühnlichem. Der Text gibt weiterhin an, daß die Oberfläche des Brettes 24 "Häuser" (grha), d.g. Felder, aufweisen soll, von denen jedes 4 angulas = 7,6 cm breit und 9 angulas =17,1 cm lang ist. Zudem sollen die Häuser "länglich und rund" sein (vrttaya, 636a), wasich hadingehend interpretieren möchte, daß sie nicht de heute übliche Dreiecksforme aufweisen, sondern obenzur Spielfeldmitte hin abgerundet waren. Diese 24 Felder, sollen in zwei Reihen angeordnet sein, wobei jede Reihe (a 12 Häuser)in zwei Gruppen zu je 6 zerfällt. Außerdem sollen die beiden Reihen durch einen Abstand von 1 angula = 1,9 cm getrennt sein. Wir gelangen aus diesen detaillierten Angaben also zu dem bemerkenswerten Resultat, daß der Aufbau des Spielbrettes dem der heute üblichen Backgammon-Bretter sehr nahe kommt: auch unsere heutigen Spielbretter weisen bekanntlich 24 sog. Wir gelangen aus diesen detaillierten Angaben also zu dem bemerkenswerten Resultat, daß der Aufbau des Spielbrettes dem der heute üblichen Backgammon-Bretter sehr nahe kommt: auch unsere heutigen Spielbretter weisen bekanntlich 24 sog. Punkte oder Felder auf, die allerdings, wie bereits erwähnt, die Form von Dreiecken besitzten; und in Übereinstimmung mit dem indischen Text sind auch beiden heutigen Spielbrettern die 12 Felder einer jeden Reihe in zwei Bereiche unterteilt, nämlich das sog. Heimfeld eines Spielers und das daneben liegende äußere Feld. Ob allerdings auch im indischen Spiel, wie heutzutage üblich, die Punkte abwechselnd in zwei verschiedenen Farben auf drittfarbigem Grund gemalt waren, darüber gibt der Ms keine Auskunft. Gespielt wurde,so erfehren wir im 2. Abschnitt, mot insgesamt 30 Spielsteinen (sari), 15 weißen für den einen Spieler und 15 "bunten" (citrita oder vicitrita) für den anderen. Auch hier werden genaue Angaben zur Formgemacht: ein Spielstein soll 3 angulas = 5,7 cm hoch und 2 1/2 angulas = 4,7 breit sein und Form einer weiblichen Brust haben. Darunter wird man sich also einen an näherndkegelförmigen Stein vorzustellen haben. Im heutigen Backgammon werden die Figuren in einer bestimmten Grundstellung positioniert: Weiß stellt auf Punkt 1 im inneren Feld Schwarz 2 Figuren, auf den 12. Punkt im äußeren Feld Schwarz 5 Figuren, auf inneren Feld Weiß 5 Figuren. Schwarz stellt analog zur Aufstellung des Weißen 2 Figuren auf das 1. Feld im inneren Feld Weiß, 5 auf den 12. Punkt im äußeren Feld Weiß, 3 auf den 8. Punkt im äußeren Feld Schwarz und 5 Figuren auf den 6. Pinkt im inneren Feld Schwarz: s. im Anhang, Diagramm 1. Die indische Spielweise, so wie sie im Ms bezeugt ist, kannte dagegen 6 verschiedene Varianten der Anfangstellung:... 3) 2 Spielsteine (einer Farbe) sind am "Kopf" aufzustellen, "danach" (tadanamtaram, d.h. offenbar im 2. Haus) ein Spielstein derselben Farbe. Im 6. Haus sollen sic h 5 der anderen Farbe befindenund "danach" (also offenbar im 7. Haus) ebenfalls 5 (von eben dieser Farbe); am unteren Ende (apasirse) der anderen Reihe sollen sich 5 Spielsteine von (eben) derselben Reihe (wie im6. und7. haus) befinden. Vom "Kopf" der anderen Reihe beginnend bis zu deren 6. Haus sollen jeweils 2, also ingesamt 12 Spielsteine (der ersten Farbe) aufgestellt werden: s. Diagramm 4...Zum Spiel benötige man außer dem Spielbrett und den Spielsteinen Würfel, wobei entweder2 rechtwinklige vierseitige oder kubische Würfel verwendet werden konnten. Erstere werden im Ms pasaka, letztere golaka (wörtl. "Ball", "Kugel") genannt. Zu beiden Würfelarten macht der Ms nähere Anbagen. Danach sind die beim Spiel benutzten pasakas "so groß wie ein Zeigefinger" (tarjanimatraka, 654b). Das Material, aus dem sie gefertigt sind, ist Elfenbein (gajadantavinirmita, 654d).Die beiden (Lang) seiten der pasakas sind mit Augen versehen, und zwar in der Reihenholge 5, 2, 3, und 4 Augen (V.656-658). In dieser Hinsicht unterscheiden sie sich von allen bisher bekannten pasakas: Lüders weist auf S121f. der in Anm. 1 genannten Abhandlung darauf hin, daß aus den einschlägigen Sanskrit-Texten die Reihenfolge 1, 2, 3, 4 hervorgeht, während die beim modernen Chaupar verwendeten Würfel der Reihe nach mit 1, 2, 6, 5 Augen bezeichnet sind und die bei Hyde, Historia Nerdiludii aufgefürten mit 1, 3, 4, 6 Augen. Bei der Benutztung von 2 pasakas können insgeseamt 10 Würfe (daya) erzielt werden, die in den Versen 659-661 aufgezählt werden: 2 Zweier, 2 Dreier, 2 Vierer und 2 Fünfer als "gleiche Würfe" (samadaya, 659d) sowie ein Zweier und ein Dreier, ein Zweier und ein Vierer, ein Zweier und ein Fünfer, ein Dreier und ein Vierer, ein Dreier und ein Fünfer, ein Vierer und ein Fünfer. Die 6 Seiten der kubischen Würfel sindmitden Augen 1, 2, 3, 4, 5 und 6 gekennzeichnet. Die Eins heißt pada, alle anderen Augen werdenmit dem Namen derjeweiligen Zahl bezeichnet (662-663). Spielte man mit kubischen Würfeln, konnte man dies entweder mit zweien oder dreien tun. Höchst interessant ist die in Zusammenhang mit den Würfeln gemachte Aussage in V. 664, die nicht anders gedeutet werden kann, als daß ein am Spiel nicht beteiliger Unparteilscher für die Spieler die Würfel warf.Sie lautet: "Ein Mann möge die beiden(bei einem Spiel) benutzten Würfel, sowohl die golkaks als auch die Erde werfen, damit sie sich bewegen" (Bock-Raming 1995a: 3-7). Confidence 100 Ages Adult Social status Elite, Royalty, Nobility Genders Male Source Bock-Raming, A. 1995a. Untersuchungen zum Indischen Wurfelspiel in nachvedischer Zeit I: Das Backgammon nach der Darstellung des Manasollasa. Seevetal: Egbert Meissenburg.
Id DLP.Evidence.2253 Type Contemporary rule description Game Pasakakrida (Type 4) Date 1126-01-01 - 1138-12-31 Rules 24 long rounded spaces, arranged in two rows of twelve, and each row split into two groups of six. Fifteen pieces per player, one with white pieces and the other with colored pieces. Two four-sided dice, with the values 2, 3, 4, 5. The pieces start in the following arrangement: White with two pieces in the second to sixth spaces from the top right, two in the second from the top left, one each in the top left, first from the top left, and the bottom left;
the colored pieces all begin on the sixth space from the top left. Pieces are sent back to the beginning when another player's piece lands on an opponent's piece. A player's piece cannot land on a space that is occupied by more than one of the opponent's pieces. Pieces move according to the throws of the dice. Content Text from the Manasollasa, translated to German by Bock-Raming: "Schon ein flüchtiges Durchsehen des Textes genügt, um festzustellen, daß es sich bei der erstenForm um das handelt, was im Persichen als nard, bei uns heute als Backgammon bezeichnet wird. Des geamte Passus läßt sich in mehrere Abschnitte gliedern, die hier der Reihe nach besprochen seien. Von besonderer Wichtigkeit erscheinen die beiden ersten Abschnitte, weil uns darin, so weit ich sehe, zum ersten Mal in einem indischen Text Informationen a) über die Maße und Form des Spielbretts und b) über die Zahl und Form der verwendeten Spielsteine gegeben werden. Zu benutzten ist, so der Text, ein Würfelbrett, das phalaka genannt wird. Dies Sanskrit-Word ist insofern bemerkenswert, alses nach Lüdern Untersuchungsergebnissen in den einschlägigen Texten sonst nur in den buddhistischen Jataka-s im Sinne von Würfelbrett nachzuweisen ist. Der sonst für das Spielbrett verwendete Ausdruck ist entweder pattaka oder astapada, ein Terminus, der auch für das Scachbrett geläufig ist. Das phalaka des Ms besitizt 20 angulas an Breite, 4 vitatsti-s—also 4 mal 12 = 48 angulas an Höhe. Setzt man für das Maß angula die in den europäischen Wörterbüchern verbreitete Bedeutung "Daumenbreite" und den dafür lexikographisch mitunter gegebenen annäherungswert 3/4 inch = ca. 1.095 cm, so hätte das im Ms beschreibene Brett eine Breite von ca. 38,1 cm und eine Länge von ca. 91,45 cm. Interressanterwiese wird darüber hinaus auch ein Höhenmaß gegeben: 20 angulas=38,1 cm. Die Frage ist, wie man diese Angabe zu deuten hat. Möglicherweise so, daß das Brett beim Spiel nicht zwischen den Spielern auf der ebenen Erde lag, sondern erhöht plaziert war, etwa auf einem Tisch oder ühnlichem. Der Text gibt weiterhin an, daß die Oberfläche des Brettes 24 "Häuser" (grha), d.g. Felder, aufweisen soll, von denen jedes 4 angulas = 7,6 cm breit und 9 angulas =17,1 cm lang ist. Zudem sollen die Häuser "länglich und rund" sein (vrttaya, 636a), wasich hadingehend interpretieren möchte, daß sie nicht de heute übliche Dreiecksforme aufweisen, sondern obenzur Spielfeldmitte hin abgerundet waren. Diese 24 Felder, sollen in zwei Reihen angeordnet sein, wobei jede Reihe (a 12 Häuser)in zwei Gruppen zu je 6 zerfällt. Außerdem sollen die beiden Reihen durch einen Abstand von 1 angula = 1,9 cm getrennt sein. Wir gelangen aus diesen detaillierten Angaben also zu dem bemerkenswerten Resultat, daß der Aufbau des Spielbrettes dem der heute üblichen Backgammon-Bretter sehr nahe kommt: auch unsere heutigen Spielbretter weisen bekanntlich 24 sog. Wir gelangen aus diesen detaillierten Angaben also zu dem bemerkenswerten Resultat, daß der Aufbau des Spielbrettes dem der heute üblichen Backgammon-Bretter sehr nahe kommt: auch unsere heutigen Spielbretter weisen bekanntlich 24 sog. Punkte oder Felder auf, die allerdings, wie bereits erwähnt, die Form von Dreiecken besitzten; und in Übereinstimmung mit dem indischen Text sind auch beiden heutigen Spielbrettern die 12 Felder einer jeden Reihe in zwei Bereiche unterteilt, nämlich das sog. Heimfeld eines Spielers und das daneben liegende äußere Feld. Ob allerdings auch im indischen Spiel, wie heutzutage üblich, die Punkte abwechselnd in zwei verschiedenen Farben auf drittfarbigem Grund gemalt waren, darüber gibt der Ms keine Auskunft. Gespielt wurde,so erfehren wir im 2. Abschnitt, mot insgesamt 30 Spielsteinen (sari), 15 weißen für den einen Spieler und 15 "bunten" (citrita oder vicitrita) für den anderen. Auch hier werden genaue Angaben zur Formgemacht: ein Spielstein soll 3 angulas = 5,7 cm hoch und 2 1/2 angulas = 4,7 breit sein und Form einer weiblichen Brust haben. Darunter wird man sich also einen an näherndkegelförmigen Stein vorzustellen haben. Im heutigen Backgammon werden die Figuren in einer bestimmten Grundstellung positioniert: Weiß stellt auf Punkt 1 im inneren Feld Schwarz 2 Figuren, auf den 12. Punkt im äußeren Feld Schwarz 5 Figuren, auf inneren Feld Weiß 5 Figuren. Schwarz stellt analog zur Aufstellung des Weißen 2 Figuren auf das 1. Feld im inneren Feld Weiß, 5 auf den 12. Punkt im äußeren Feld Weiß, 3 auf den 8. Punkt im äußeren Feld Schwarz und 5 Figuren auf den 6. Pinkt im inneren Feld Schwarz: s. im Anhang, Diagramm 1. Die indische Spielweise, so wie sie im Ms bezeugt ist, kannte dagegen 6 verschiedene Varianten der Anfangstellung: ...4)Vom 2. bis zum 6. Haus soll man in jedes zwei Spielsteinevon gleicher Farbe setzen. Dann soll man alle Spielsteine der anderen Farbe ins 7. Haus setzen, 2 Spielsteine (der ersten Farbe) ins 10. Haus, weiterhinje einenins 11. und 12.Haus sowie and "untere Ende" (avasirsake,s.Anm. 13). Diese Anordnung nennt sich— wohl bezogen auf die Plazierung aler Steine der einen Farbe im 7. Haus—"Bündel Anordnung"(potali-vinyasa, 649c):s. Diagramm 5...Zum Spiel benötige man außer dem Spielbrett und den Spielsteinen Würfel, wobei entweder2 rechtwinklige vierseitige oder kubische Würfel verwendet werden konnten. Erstere werden im Ms pasaka, letztere golaka (wörtl. "Ball", "Kugel") genannt. Zu beiden Würfelarten macht der Ms nähere Anbagen. Danach sind die beim Spiel benutzten pasakas "so groß wie ein Zeigefinger" (tarjanimatraka, 654b). Das Material, aus dem sie gefertigt sind, ist Elfenbein (gajadantavinirmita, 654d).Die beiden (Lang) seiten der pasakas sind mit Augen versehen, und zwar in der Reihenholge 5, 2, 3, und 4 Augen (V.656-658). In dieser Hinsicht unterscheiden sie sich von allen bisher bekannten pasakas: Lüders weist auf S121f. der in Anm. 1 genannten Abhandlung darauf hin, daß aus den einschlägigen Sanskrit-Texten die Reihenfolge 1, 2, 3, 4 hervorgeht, während die beim modernen Chaupar verwendeten Würfel der Reihe nach mit 1, 2, 6, 5 Augen bezeichnet sind und die bei Hyde, Historia Nerdiludii aufgefürten mit 1, 3, 4, 6 Augen. Bei der Benutztung von 2 pasakas können insgeseamt 10 Würfe (daya) erzielt werden, die in den Versen 659-661 aufgezählt werden: 2 Zweier, 2 Dreier, 2 Vierer und 2 Fünfer als "gleiche Würfe" (samadaya, 659d) sowie ein Zweier und ein Dreier, ein Zweier und ein Vierer, ein Zweier und ein Fünfer, ein Dreier und ein Vierer, ein Dreier und ein Fünfer, ein Vierer und ein Fünfer. Die 6 Seiten der kubischen Würfel sindmitden Augen 1, 2, 3, 4, 5 und 6 gekennzeichnet. Die Eins heißt pada, alle anderen Augen werdenmit dem Namen derjeweiligen Zahl bezeichnet (662-663). Spielte man mit kubischen Würfeln, konnte man dies entweder mit zweien oder dreien tun. Höchst interessant ist die in Zusammenhang mit den Würfeln gemachte Aussage in V. 664, die nicht anders gedeutet werden kann, als daß ein am Spiel nicht beteiliger Unparteilscher für die Spieler die Würfel warf.Sie lautet: "Ein Mann möge die beiden(bei einem Spiel) benutzten Würfel, sowohl die golkaks als auch die Erde werfen, damit sie sich bewegen" (Bock-Raming 1995a: 3-7). Confidence 100 Ages Adult Social status Elite, Royalty, Nobility Genders Male Source Bock-Raming, A. 1995a. Untersuchungen zum Indischen Wurfelspiel in nachvedischer Zeit I: Das Backgammon nach der Darstellung des Manasollasa. Seevetal: Egbert Meissenburg.
Id DLP.Evidence.2254 Type Contemporary rule description Game Pasakakrida (Type 5) Date 1126-01-01 - 1138-12-31 Rules 24 long rounded spaces, arranged in two rows of twelve, and each row split into two groups of six. Fifteen pieces per player, one with white pieces and the other with colored pieces. Two four-sided dice, with the values 2, 3, 4, 5. The pieces start in the following arrangement: White with two in the top right space, one each in the second through fifth spaces from the top right, five in the top left, and four in the second from bottom left; colored pieces are in the second through sixth from the tope left and sixth from top right, with three pieces in each space. Pieces are sent back to the beginning when another player's piece lands on an opponent's piece. A player's piece cannot land on a space that is occupied by more than one of the opponent's pieces. Pieces move according to the throws of the dice.
Content Text from the Manasollasa, translated to German by Bock-Raming: "Schon ein flüchtiges Durchsehen des Textes genügt, um festzustellen, daß es sich bei der erstenForm um das handelt, was im Persichen als nard, bei uns heute als Backgammon bezeichnet wird. Des geamte Passus läßt sich in mehrere Abschnitte gliedern, die hier der Reihe nach besprochen seien. Von besonderer Wichtigkeit erscheinen die beiden ersten Abschnitte, weil uns darin, so weit ich sehe, zum ersten Mal in einem indischen Text Informationen a) über die Maße und Form des Spielbretts und b) über die Zahl und Form der verwendeten Spielsteine gegeben werden. Zu benutzten ist, so der Text, ein Würfelbrett, das phalaka genannt wird. Dies Sanskrit-Word ist insofern bemerkenswert, alses nach Lüdern Untersuchungsergebnissen in den einschlägigen Texten sonst nur in den buddhistischen Jataka-s im Sinne von Würfelbrett nachzuweisen ist. Der sonst für das Spielbrett verwendete Ausdruck ist entweder pattaka oder astapada, ein Terminus, der auch für das Scachbrett geläufig ist. Das phalaka des Ms besitizt 20 angulas an Breite, 4 vitatsti-s—also 4 mal 12 = 48 angulas an Höhe. Setzt man für das Maß angula die in den europäischen Wörterbüchern verbreitete Bedeutung "Daumenbreite" und den dafür lexikographisch mitunter gegebenen annäherungswert 3/4 inch = ca. 1.095 cm, so hätte das im Ms beschreibene Brett eine Breite von ca. 38,1 cm und eine Länge von ca. 91,45 cm. Interressanterwiese wird darüber hinaus auch ein Höhenmaß gegeben: 20 angulas=38,1 cm. Die Frage ist, wie man diese Angabe zu deuten hat. Möglicherweise so, daß das Brett beim Spiel nicht zwischen den Spielern auf der ebenen Erde lag, sondern erhöht plaziert war, etwa auf einem Tisch oder ühnlichem. Der Text gibt weiterhin an, daß die Oberfläche des Brettes 24 "Häuser" (grha), d.g. Felder, aufweisen soll, von denen jedes 4 angulas = 7,6 cm breit und 9 angulas =17,1 cm lang ist. Zudem sollen die Häuser "länglich und rund" sein (vrttaya, 636a), wasich hadingehend interpretieren möchte, daß sie nicht de heute übliche Dreiecksforme aufweisen, sondern obenzur Spielfeldmitte hin abgerundet waren. Diese 24 Felder, sollen in zwei Reihen angeordnet sein, wobei jede Reihe (a 12 Häuser)in zwei Gruppen zu je 6 zerfällt. Außerdem sollen die beiden Reihen durch einen Abstand von 1 angula = 1,9 cm getrennt sein. Wir gelangen aus diesen detaillierten Angaben also zu dem bemerkenswerten Resultat, daß der Aufbau des Spielbrettes dem der heute üblichen Backgammon-Bretter sehr nahe kommt: auch unsere heutigen Spielbretter weisen bekanntlich 24 sog. Wir gelangen aus diesen detaillierten Angaben also zu dem bemerkenswerten Resultat, daß der Aufbau des Spielbrettes dem der heute üblichen Backgammon-Bretter sehr nahe kommt: auch unsere heutigen Spielbretter weisen bekanntlich 24 sog. Punkte oder Felder auf, die allerdings, wie bereits erwähnt, die Form von Dreiecken besitzten; und in Übereinstimmung mit dem indischen Text sind auch beiden heutigen Spielbrettern die 12 Felder einer jeden Reihe in zwei Bereiche unterteilt, nämlich das sog. Heimfeld eines Spielers und das daneben liegende äußere Feld. Ob allerdings auch im indischen Spiel, wie heutzutage üblich, die Punkte abwechselnd in zwei verschiedenen Farben auf drittfarbigem Grund gemalt waren, darüber gibt der Ms keine Auskunft. Gespielt wurde,so erfehren wir im 2. Abschnitt, mot insgesamt 30 Spielsteinen (sari), 15 weißen für den einen Spieler und 15 "bunten" (citrita oder vicitrita) für den anderen. Auch hier werden genaue Angaben zur Formgemacht: ein Spielstein soll 3 angulas = 5,7 cm hoch und 2 1/2 angulas = 4,7 breit sein und Form einer weiblichen Brust haben. Darunter wird man sich also einen an näherndkegelförmigen Stein vorzustellen haben. Im heutigen Backgammon werden die Figuren in einer bestimmten Grundstellung positioniert: Weiß stellt auf Punkt 1 im inneren Feld Schwarz 2 Figuren, auf den 12. Punkt im äußeren Feld Schwarz 5 Figuren, auf inneren Feld Weiß 5 Figuren. Schwarz stellt analog zur Aufstellung des Weißen 2 Figuren auf das 1. Feld im inneren Feld Weiß, 5 auf den 12. Punkt im äußeren Feld Weiß, 3 auf den 8. Punkt im äußeren Feld Schwarz und 5 Figuren auf den 6. Pinkt im inneren Feld Schwarz: s. im Anhang, Diagramm 1. Die indische Spielweise, so wie sie im Ms bezeugt ist, kannte dagegen 6 verschiedene Varianten der Anfangstellung:... 5)2 Spielsteine einer Farber sollen sich am "Kopf" befinden, danach sind 4 Steine einzweln (in den Häusern 2-5) aufzustellen; danach je 3 der anderen Farbe in den nächsten 5 Häusern (d.h. auf dem 6. bis 10. Punkt). Im 12. Haus sollen sich 5 Steine der ersten Farbe befinden, weiterhin auf der anderen Reihe 4 im 10. Haus. Dies ist "die Anordnung (der Spielsteine bei derjenigen Spielweise), bei ser dich (sämtliche) Spielsteine (der einen Farbe) zwischen (denen der anderen Farbe) befinden": s. Diagramm 6...Zum Spiel benötige man außer dem Spielbrett und den Spielsteinen Würfel, wobei entweder2 rechtwinklige vierseitige oder kubische Würfel verwendet werden konnten. Erstere werden im Ms pasaka, letztere golaka (wörtl. "Ball", "Kugel") genannt. Zu beiden Würfelarten macht der Ms nähere Anbagen. Danach sind die beim Spiel benutzten pasakas "so groß wie ein Zeigefinger" (tarjanimatraka, 654b). Das Material, aus dem sie gefertigt sind, ist Elfenbein (gajadantavinirmita, 654d).Die beiden (Lang) seiten der pasakas sind mit Augen versehen, und zwar in der Reihenholge 5, 2, 3, und 4 Augen (V.656-658). In dieser Hinsicht unterscheiden sie sich von allen bisher bekannten pasakas: Lüders weist auf S121f. der in Anm. 1 genannten Abhandlung darauf hin, daß aus den einschlägigen Sanskrit-Texten die Reihenfolge 1, 2, 3, 4 hervorgeht, während die beim modernen Chaupar verwendeten Würfel der Reihe nach mit 1, 2, 6, 5 Augen bezeichnet sind und die bei Hyde, Historia Nerdiludii aufgefürten mit 1, 3, 4, 6 Augen. Bei der Benutztung von 2 pasakas können insgeseamt 10 Würfe (daya) erzielt werden, die in den Versen 659-661 aufgezählt werden: 2 Zweier, 2 Dreier, 2 Vierer und 2 Fünfer als "gleiche Würfe" (samadaya, 659d) sowie ein Zweier und ein Dreier, ein Zweier und ein Vierer, ein Zweier und ein Fünfer, ein Dreier und ein Vierer, ein Dreier und ein Fünfer, ein Vierer und ein Fünfer. Die 6 Seiten der kubischen Würfel sindmitden Augen 1, 2, 3, 4, 5 und 6 gekennzeichnet. Die Eins heißt pada, alle anderen Augen werdenmit dem Namen derjeweiligen Zahl bezeichnet (662-663). Spielte man mit kubischen Würfeln, konnte man dies entweder mit zweien oder dreien tun. Höchst interessant ist die in Zusammenhang mit den Würfeln gemachte Aussage in V. 664, die nicht anders gedeutet werden kann, als daß ein am Spiel nicht beteiliger Unparteilscher für die Spieler die Würfel warf.Sie lautet: "Ein Mann möge die beiden(bei einem Spiel) benutzten Würfel, sowohl die golkaks als auch die Erde werfen, damit sie sich bewegen" (Bock-Raming 1995a: 3-7). Confidence 100 Ages Adult Social status Elite, Royalty, Nobility Genders Male Source Bock-Raming, A. 1995a. Untersuchungen zum Indischen Wurfelspiel in nachvedischer Zeit I: Das Backgammon nach der Darstellung des Manasollasa. Seevetal: Egbert Meissenburg.
Id DLP.Evidence.2255 Type Contemporary rule description Game Pasakakrida (Type 6) Date 1126-01-01 - 1138-12-31 Rules 24 long rounded spaces, arranged in two rows of twelve, and each row split into two groups of six. Fifteen pieces per player, one with white pieces and the other with colored pieces. Two four-sided dice, with the values 2, 3, 4, 5. The pieces start in the following arrangement: White with two in the top right space, five in the top left, three in the fifth from the bottom left, and five in the sixth from bottom right; colored pieces are in the sixth from the top right, fifth from the top left, five in the bottom left and two in the bottom right. Pieces are sent back to the beginning when another player's piece lands on an opponent's piece. A player's piece cannot land on a space that is occupied by more than one of the opponent's pieces. Pieces move according to the throws of the dice.
Content Text from the Manasollasa, translated to German by Bock-Raming: "Schon ein flüchtiges Durchsehen des Textes genügt, um festzustellen, daß es sich bei der erstenForm um das handelt, was im Persichen als nard, bei uns heute als Backgammon bezeichnet wird. Des geamte Passus läßt sich in mehrere Abschnitte gliedern, die hier der Reihe nach besprochen seien. Von besonderer Wichtigkeit erscheinen die beiden ersten Abschnitte, weil uns darin, so weit ich sehe, zum ersten Mal in einem indischen Text Informationen a) über die Maße und Form des Spielbretts und b) über die Zahl und Form der verwendeten Spielsteine gegeben werden. Zu benutzten ist, so der Text, ein Würfelbrett, das phalaka genannt wird. Dies Sanskrit-Word ist insofern bemerkenswert, alses nach Lüdern Untersuchungsergebnissen in den einschlägigen Texten sonst nur in den buddhistischen Jataka-s im Sinne von Würfelbrett nachzuweisen ist. Der sonst für das Spielbrett verwendete Ausdruck ist entweder pattaka oder astapada, ein Terminus, der auch für das Scachbrett geläufig ist. Das phalaka des Ms besitizt 20 angulas an Breite, 4 vitatsti-s—also 4 mal 12 = 48 angulas an Höhe. Setzt man für das Maß angula die in den europäischen Wörterbüchern verbreitete Bedeutung "Daumenbreite" und den dafür lexikographisch mitunter gegebenen annäherungswert 3/4 inch = ca. 1.095 cm, so hätte das im Ms beschreibene Brett eine Breite von ca. 38,1 cm und eine Länge von ca. 91,45 cm. Interressanterwiese wird darüber hinaus auch ein Höhenmaß gegeben: 20 angulas=38,1 cm. Die Frage ist, wie man diese Angabe zu deuten hat. Möglicherweise so, daß das Brett beim Spiel nicht zwischen den Spielern auf der ebenen Erde lag, sondern erhöht plaziert war, etwa auf einem Tisch oder ühnlichem. Der Text gibt weiterhin an, daß die Oberfläche des Brettes 24 "Häuser" (grha), d.g. Felder, aufweisen soll, von denen jedes 4 angulas = 7,6 cm breit und 9 angulas =17,1 cm lang ist. Zudem sollen die Häuser "länglich und rund" sein (vrttaya, 636a), wasich hadingehend interpretieren möchte, daß sie nicht de heute übliche Dreiecksforme aufweisen, sondern obenzur Spielfeldmitte hin abgerundet waren. Diese 24 Felder, sollen in zwei Reihen angeordnet sein, wobei jede Reihe (a 12 Häuser)in zwei Gruppen zu je 6 zerfällt. Außerdem sollen die beiden Reihen durch einen Abstand von 1 angula = 1,9 cm getrennt sein. Wir gelangen aus diesen detaillierten Angaben also zu dem bemerkenswerten Resultat, daß der Aufbau des Spielbrettes dem der heute üblichen Backgammon-Bretter sehr nahe kommt: auch unsere heutigen Spielbretter weisen bekanntlich 24 sog. Wir gelangen aus diesen detaillierten Angaben also zu dem bemerkenswerten Resultat, daß der Aufbau des Spielbrettes dem der heute üblichen Backgammon-Bretter sehr nahe kommt: auch unsere heutigen Spielbretter weisen bekanntlich 24 sog. Punkte oder Felder auf, die allerdings, wie bereits erwähnt, die Form von Dreiecken besitzten; und in Übereinstimmung mit dem indischen Text sind auch beiden heutigen Spielbrettern die 12 Felder einer jeden Reihe in zwei Bereiche unterteilt, nämlich das sog. Heimfeld eines Spielers und das daneben liegende äußere Feld. Ob allerdings auch im indischen Spiel, wie heutzutage üblich, die Punkte abwechselnd in zwei verschiedenen Farben auf drittfarbigem Grund gemalt waren, darüber gibt der Ms keine Auskunft. Gespielt wurde,so erfehren wir im 2. Abschnitt, mot insgesamt 30 Spielsteinen (sari), 15 weißen für den einen Spieler und 15 "bunten" (citrita oder vicitrita) für den anderen. Auch hier werden genaue Angaben zur Formgemacht: ein Spielstein soll 3 angulas = 5,7 cm hoch und 2 1/2 angulas = 4,7 breit sein und Form einer weiblichen Brust haben. Darunter wird man sich also einen an näherndkegelförmigen Stein vorzustellen haben. Im heutigen Backgammon werden die Figuren in einer bestimmten Grundstellung positioniert: Weiß stellt auf Punkt 1 im inneren Feld Schwarz 2 Figuren, auf den 12. Punkt im äußeren Feld Schwarz 5 Figuren, auf inneren Feld Weiß 5 Figuren. Schwarz stellt analog zur Aufstellung des Weißen 2 Figuren auf das 1. Feld im inneren Feld Weiß, 5 auf den 12. Punkt im äußeren Feld Weiß, 3 auf den 8. Punkt im äußeren Feld Schwarz und 5 Figuren auf den 6. Pinkt im inneren Feld Schwarz: s. im Anhang, Diagramm 1. Die indische Spielweise, so wie sie im Ms bezeugt ist, kannte dagegen 6 verschiedene Varianten der Anfangstellung:... 6) 2 Spielsteine (einer Farbe) sollen am "Kopf" aufgestellt werden, sodann von den Spielsteinen der anderen Farbe 5 im 6.Haussowie 3im 8., weiterhin 5 derersten Farbeim1 2. Haus. Genau so sollen die Spielsteine auch auf der anderen Reihe plaziert werden: s. Diagramm 7...Zum Spiel benötige man außer dem Spielbrett und den Spielsteinen Würfel, wobei entweder2 rechtwinklige vierseitige oder kubische Würfel verwendet werden konnten. Erstere werden im Ms pasaka, letztere golaka (wörtl. "Ball", "Kugel") genannt. Zu beiden Würfelarten macht der Ms nähere Anbagen. Danach sind die beim Spiel benutzten pasakas "so groß wie ein Zeigefinger" (tarjanimatraka, 654b). Das Material, aus dem sie gefertigt sind, ist Elfenbein (gajadantavinirmita, 654d).Die beiden (Lang) seiten der pasakas sind mit Augen versehen, und zwar in der Reihenholge 5, 2, 3, und 4 Augen (V.656-658). In dieser Hinsicht unterscheiden sie sich von allen bisher bekannten pasakas: Lüders weist auf S121f. der in Anm. 1 genannten Abhandlung darauf hin, daß aus den einschlägigen Sanskrit-Texten die Reihenfolge 1, 2, 3, 4 hervorgeht, während die beim modernen Chaupar verwendeten Würfel der Reihe nach mit 1, 2, 6, 5 Augen bezeichnet sind und die bei Hyde, Historia Nerdiludii aufgefürten mit 1, 3, 4, 6 Augen. Bei der Benutztung von 2 pasakas können insgeseamt 10 Würfe (daya) erzielt werden, die in den Versen 659-661 aufgezählt werden: 2 Zweier, 2 Dreier, 2 Vierer und 2 Fünfer als "gleiche Würfe" (samadaya, 659d) sowie ein Zweier und ein Dreier, ein Zweier und ein Vierer, ein Zweier und ein Fünfer, ein Dreier und ein Vierer, ein Dreier und ein Fünfer, ein Vierer und ein Fünfer. Die 6 Seiten der kubischen Würfel sindmitden Augen 1, 2, 3, 4, 5 und 6 gekennzeichnet. Die Eins heißt pada, alle anderen Augen werdenmit dem Namen derjeweiligen Zahl bezeichnet (662-663). Spielte man mit kubischen Würfeln, konnte man dies entweder mit zweien oder dreien tun. Höchst interessant ist die in Zusammenhang mit den Würfeln gemachte Aussage in V. 664, die nicht anders gedeutet werden kann, als daß ein am Spiel nicht beteiliger Unparteilscher für die Spieler die Würfel warf.Sie lautet: "Ein Mann möge die beiden(bei einem Spiel) benutzten Würfel, sowohl die golkaks als auch die Erde werfen, damit sie sich bewegen" (Bock-Raming 1995a: 3-7). Confidence 100 Ages Adult Social status Elite, Royalty, Nobility Genders Male Source Bock-Raming, A. 1995a. Untersuchungen zum Indischen Wurfelspiel in nachvedischer Zeit I: Das Backgammon nach der Darstellung des Manasollasa. Seevetal: Egbert Meissenburg.
|